Wer die neue Sonderausstellung «T. rex – Kennen wir uns?» im Naturhistorischen Bern besucht, wähnt sich auf einer Zeitreise durch die späte Kreidezeit. Hautnah erleben die Besucherinnen meterhohe Exemplare von Tyrannosaurus rex und anderer Dinosaurier. Sie reissen ihre Mäuler auf, geben Töne von sich und wurden alle nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen nachgebildet. «T. rex – Kennen wir uns?» zeigt ist eine der spektakulärsten Dinosaurier-Ausstellungen, die hierzulande je zu sehen war, produziert vom Natural History Museum London. Die Schau umfasst 15 Dinosaurier-Nachbildungen, die sich teilweise mittels Animatronik bewegen und Laute von sich geben. Ein lebensgrosses Skelett von T. rex, dem König der ausgestorbenen Echsen, zeigt seinen beeindruckenden Knochenbau.
Wir müssen über die Bücher
Ein T. rex jagt einem Jeep hinterher. Diese Szene aus dem Filmklassiker «Jurassic Park» ist exemplarisch. Unsere Vorstellungen über den bekanntesten Dino sind nicht unbedingt von Lehrbüchern geprägt, sondern auch von der Populärkultur. Nicht alles ist korrekt: Ein Jeep könnte einem ausgewachsenen Rex locker davon brausen.
Die Sonderausstellung «T. rex – Kennen wir uns?» zeichnet ein vielschichtiges Bild des beliebten Biests, das auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Jedes Kind kennt ihn, er gilt als Inkarnation des Bösen, ein Bild, das etwa durch Filme mitgeprägt ist. Aber was stimmt wirklich? Gut 50 Funde sind inzwischen dokumentiert. Dank neuer Methoden haben Forscherinnen und Forscher eine immer klarere Vorstellung, wie der «König» ausgesehen und gelebt hat. T. rex verfügte über Stärken, die wir nicht erwarten würden. Und über überraschende Limiten. Das Naturhistorische Museum Bern hat die Inhalte der Ausstellung neu aufbereitet.
Wussten Sie etwa, dass Rex ein erstaunlich grosses Gehirn hatte? Selbst im Verhältnis zu seinem Körper ist es noch vergleichbar mit dem Gehirn von Schimpansen – und grösser als jene von Hund und Katzen. Auch seine nächsten Verwandten, die Vögel, sind ebenfalls ähnlich intelligent wie Menschenaffen. Dagegen war T. rex nicht besonders schnell. Analysen des Skeletts haben gezeigt, dass ein ausgewachsenes Exemplar nicht mehr als 20 Stundenkilometer erreichen konnte – also deutlich langsamer als ein menschlicher Sprinter. Bei höherer Geschwindigkeit, das zeigen Computersimulationen, wären die Knochen schlicht eingeknickt.
Die Wissenschaft hat in jüngerer Zeit viel Neues über den faszinierenden Räuber zu Tage gefördert: So zweifelt man heute etwa daran, dass er ausschliesslich Jäger war – wahrscheinlich hat er auch Aas gefressen. Wie heute Löwe oder Wolf schnappte er sich wahrscheinlich jede Beute, die sich geboten hat – tot oder lebendig. Dank seiner mächtigen Erscheinung war es ihm zudem ein leichtes, anderen Raubsauriern ihren Fang abspenstig zu machen.
James Dean der Dinosaurier
T. rex war ein reiner Fleischfresser. Mehr als 100 Kilogramm Fleisch musste er täglich gefressen haben. Denn nur so war es möglich, das wahnwitzige Wachstum zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr zu erreichen: Am Anfang so gross wie eine Taube– ausgewachsen so hoch wie eine Giraffe. Die bisherigen Funde zeigen, dass er nicht älter als 30 Jahre alt wurde. Man könnte daher T. Rex auch als James Dean der Dinosaurier bezeichnen: Er lebte schnell und starb jung.
Unsere Könige – die Saurier der Schweiz
T. rex-Fossilien wurden ausschliesslich auf dem Gebiet des heutigen Westen Nordamerikas und in Kanada gefunden. In der Kreidezeit öffnete sich der Atlantik weiter – der amerikanische und der europäische Kontinent hatten sich bereits von einander gelöst: Rex konnte nicht zu uns gelangen und ist in unseren Breitengraden deshalb definitiv nicht zu finden.
Im Erdmittelalter war die Schweiz ohnehin eine Strand-Nation. Fast 200 Millionen Jahre lang lag das heutige Gebiet unseres Landes im und am Meer. Hier regierten Fischsaurier, Krokodile und andere furchterregende Helvetier. Das Naturhistorische Museum Bern hat mit «Unsere Könige –Saurier der Schweiz» die Ausstellung mit einem zusätzlichen Teil ergänzt.
Hier sind spektakuläre Funde – echte Fossilien – zu bestaunen, die wir aus dem Keller geholt oder verschiedene Leihgeber zur Verfügung gestellt haben. Etwa die Überreste eines Meereskrokodils, das am nahe gelegenen Egelsee in einem Findling entdeckt wurde. Oder ein Wirbel eines Fischsauriers – den jüngsten Saurier-Fund aus dem Jura-Gebirge. Und die Kopie zweier Trittsiegel eines riesigen Raubsauriers, der mitten auf der heutigen Fahrbahn der Transjurane-Autobahn (A 16) gefunden wurde. Es handelt sich dabei um Spuren des «Schweizer T. rex» – die Trittsiegel lassen nämlich vermuten, dass der Theropode ähnlich gross wie der richtige Rex war. Wie der hiesige Raubsaurier ausgehen hat, wissen wir nicht, dazu fehlen Knochenfunde.
Während der Ausstellung wird auf der Galerie des Ausstellungsraums ein temporäres Café mit kleinen Snacks und ein Shop geführt, der ein Sortiment rund um Dinosaurier anbietet.
Railaway: Vergünstigte Konditionen auf sbb.ch/t-rex
Führung: Buchen Sie eine private Führung auf www.nmbe.ch/ihr-anlass
«T. rex - Kennen wir uns?»
- Gesamtleitung
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Christoph Beer
- Projektleitung
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Katharina Weistroffer, Dora Strahm
- Administration
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Marlis Gerteis
- Szenografie
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Peter Auchli
- Grafik
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Thea Sonderegger
- Kuration
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Ursula Menkveld
- Bauleitung
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Stephan Schlup
- Technische Leitung
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Christian Bähler
- Marketing und Kommunikation
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Sonja Delz, Anna-Pierina Godenzi, Simon Jäggi
- Vermittlungsangebot
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Andrea Röhrig, Beatrice Baeriswyl, Martin Ryser, Katharina Lienhard
- Finanzen, Controlling
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Erich Stettler
- Koordination NHM London
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Tristan Menner, Felicity Sylvester, Sarah Stewart
- Ausstellungstexte
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Simon Jäggi, Ursula Menkveld
- Übersetzung
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Tanja Brasseur Wibaut, Supertext AG, Zürich
- Lektorat, Korrektorat
-
Elsa Obrecht, Barbara Lewis, Christoph Gerber
- Wissenschaftlicher Beirat
-
Stefan Hertwig, Manuel Schweizer
- Ausstellungsbau
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Stephan Schlup, Markus Holzer
- Ausstellungstechnik, Beleuchtung
-
Christian Bähler, Mark Bähler, Denise Mast
- Multimedia Konzept
-
Peter Auchli
- IT-Support
-
Nathalie Niederhauser, Robin Santos
- Präparate
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Martin Troxler, Constantin Latt, Berhard Hostettler, Gino Bernasconi, Mich Häni
- Aufbau Dinosaurer
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NHM London: Alexander Rae, Robert Lewenstein, Malcom Skellington
NMBE: Fabian Neisskenwirth, Stephan Schlup, Markus Holzer, Reto Küng, Mark Bähler
- T. rex Shop
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Thea Sonderegger
- T. rex Café
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Marlis Zaugg
- Videoinstallation
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Hugo Ryser, Samuel Radvila, Manuel Schüpfer (Optickle GmbH, Bern)
- Soundinstallation
-
Werner Hasler - the outer string
- Lichtplanung
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Mica Ostermeier (matí AG Lichtgestaltung, Adliswil)
- Fotografie
-
Lisa Schäublin
- Beteiligte Firmen
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Affolter Transporte AG, Schüpfen
Burkhard & Co. AG, Gümligen
Crystal Display Electronics AG, Altendorf
Daniel Stern Bodenbeläge, Köniz
Petter Gaffuri AG, Bern
Lettra Design Werbetechnik AG, Bern- Liebefeld
Grossleinwand.ch by Wolf-Media, Wiliberg
Overdrive Music (MusiX AG), Bern
Steiner Blech und Metallbau AG, Bern
Serigraphie Uldry AG, Hinterkappelen
- Wir danken!
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Fondation Paléontologique Jurassienne Glovelier
Jurassica Museum Porrentruy
Muséum d’Histoire naturelle Neuchâtel
Naturhistorisches Museum Basel
Paläontologisches Institut und Museum Zürich
Sauriermuseum Aathal
Sauriermuseum Bellach
Sauriermuseum Frick
Straussenhof Hofmann, Worb
John Hutchinson, Royal Veterinary College, University of London, GBR
Phil Bell, University of New England, Armidale, AUS
Sabrina Beutler, Tierpräparation, Düdingen
Dominic Gascho, Institute of Forensic Medicine, University of Zurich
Timothy Larson, Black Hills Institute of Geological Research, Hill City, USA
- Trägerschaft
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Burgergemeinde Bern
Für Schulen und andere Gruppen
Schulklassen können die Ausstellung nur Vormittags besuchen – die Anmeldung über unsere Webseite ist obligatorisch. Zusätzlich bieten wir speziell für diese Ausstellung eine Lehrerfortbildung und einen Workshop für Schulklassen an.
Alle Gruppen und Kitas können die Ausstellung ohne Voranmeldung besuchen.
Melden Sie hier ihre Schulklasse für einen Ausstellungbesuch (keine Führung) an.
Melden Sie hier ihre Schuklasse für einen Workshop an.
Melden Sie sich hier für eine Weiterbildung für Lehrkräfte an.
Didaktische Unterlagen für Lehrpersonen
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Rahmenprogramm «Insektensterben – Alles wird gut»
Ausstellungsführung «Insektensterben»
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Ausstellungsführung «Insektensterben»
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